Wir Frauen scheinen als Ja-Sagerinnen geboren. Und sagen wir dann einmal NEIN, dann plagt uns häufig das schlechte Gewissen. Es scheint unser bester Freund. Wenn ich so in die Runde meiner Freundinnen schaue, dann beobachte ich, dass das schlechte Gewissen eine Art Auszeichnung zu sein scheint. Wen es plagt, der fühlt sich ein wenig als GutMensch. Es ist ein Zeichen für moralische Ansprüche an sich. Aus unserer weiblichen Perspektive betrachtet präsentiert sich das schlechte Gewissen als ein soziales und somit auch gutes Gefühl.

Kaum fühlen wir uns hinuntergerissen zwischen Familie, Job und den eigenen Vorstellungen, ist es da, das schlechte GEWISSEN. Eigentlich ist man nie dort, wo man sein sollte, sondern als Frau häufig dazwischen. Das baut Druck auf und in der Folge schlechtes Gewissen. Hinter jedem schlechten Gewissen steht eine gute Absicht, der man nicht nachgekommen ist. Da schwingt unsere Wertkultur mit der Keule.

Wir Frauen nehmen unzählige Projekte auf einmal in Angriff. Als wären wir ein Magnet der guten Taten. Kannst Du bitte mal da? Kannst Du bitt mal dort? Und als ob es das Wörtchen NEIN nicht gäbe, sagen wir ja. Egal ob dem Nachbarn sechs Wochen den Garten giessen, den Hund hüten, das Kind der besten Freundin über das Wochenende nehmen. Und während sie sich dann im Spa verwöhnen lässt, und wenn Du Glück hast schickt sie Dir noch ein paar Bilder, oder Du findest sie auf Instagram, da beschleicht Dich vielleicht so ein Gefühl des schlechten Gewissens Dir selber gegenüber.

 

Das schlechte Gewissen ist nicht weiblich

Es hat mit unseren Werten zu tun, also dem Umfeld, in dem wir aufgewachsen sind. Die gute Nachricht: Mit mehr Selbstbewusstsein kannst Du ihm mit erhobenem Haupte entgegentreten. Und einfach NEIN sagen. Und dieses NEIN muss Dir dann auch gar nicht leid tun, denn es ist Dein gutes Recht. Vergeude Deine Zeit nicht mit Menschen und Dingen auf die Du keinen Lust hast. Energieräuber und Egoisten zum Beispiel.

Es rüttelt an unseren Werten

Da hilft nur Distanz und Abgrenzung vom Thema. Man könnte es so formulieren: Das Gewissen ist der Motor des schlechten Gewissens. Schlechtes Gewissen hat viel mit Moral zu tun, aber Moral ist für jeden anders definiert. Wer es allen recht machen will, erlebt enormen Stress. Das Gute ist der Motor des schlechten Gewissens, die Moral ist veränderbar im Laufe des Lebens.

Ist schlechtes Gewissen ansteckend?

Es gibt immer eine Art Gruppendynamik, der wir uns unterwerfen. Frauen denken häufig, alle anderen Frauen könnten alles besser. Deshalb spielt das Selbstbewusstsein eine grosse Rolle und an dem können wir arbeiten. Schlechtes Gewissen ist übertragbar, wird tragischerweise fast genetisch weitergegeben. Übliche Formulierungen wie: Man soll das nicht! Solche Muster sollten hinterfragt werden mit: Warum? Deshalb ist es ratsam sich im Laufe eines Lebens immer wieder eigene Konventionen zu schaffen. Du bestimmst die Werte in Deinem Leben.

Fazit:

  1. Das schlechte Gewissen ist nicht weiblich, wir sind aber anfälliger.
  2. Schlechtes Gewissen hat mit Selbstbewusstsein zu tun, an dem können wir arbeiten.
  3. Moralvorstellungen schaffen schlechtes Gewissen, diese können sich im Laufe eines Lebens ändern.
  4. es ist übertragbar, in einer Art genetisch.
  5. Je weniger schlechtes Gewissen, desto erfolgreicher.
  6. NEIN sagen lohnt sich.

Sarah Knight hat mit NOT Sorry – die Kunst sich um weniger Dinge zu kümmern und mehr davon zu haben einen Bestseller geschrieben

 

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