Ich kann das, oder besser, ich darf das. Nicht dass ich erschöpft bin von der perfekten Instagram Welt. Oder dem Echtzeit Twitter Wahnsinn. Facebook erwähne ich gleich mal gar nicht #daumenhoch. Villen, Yachten, Sonnenuntergänge und perfekt arrangierte Teller habe ich hinter mir gelassen. Ich verbringe den Sommer anti #vegan, anti geschminkt, anti gestylt. Hier ist keine Revolte im Gange. Ich miste mein Hirn aus. Kennst Du das? So vieles kreist in unserem Kopf, immer wartet etwas erledigt zu werden. Wir entspannen unseren Körper bei Yoga, aber was ist mit unserem Hirn? Auch unser Kopf braucht Leere. Tagträume und Nichtstun.
Hundstage
Von der perfekt inszenierten Welt bin ich in das so banale Leben abgetaucht. Von gefühlten hundert gepackten Sachen nehme ich 90 ungetragen retour. Ich bin weder geschminkt, noch bin ich bereit, mich Instagram artig zu drapieren. Ich esse, ohne zu fotografieren #foodporn und mein Style lässt zu wünschen übrig #lifesucks.
Da erreichen mich Nachrichten wie: geht es gut? Mir geht es blendend #lifeisgreat, nur teile ich das grad nicht mit der Welt, sondern nur mit mir. Echtzeit heisst aktuell, schnell ein Eis essen bevor die gnadenlose Sonne es mir versaut.
Wer jetzt denkt, ich bin auf der Suche nach meiner Mitte oder mache jeden Tag Yoga, den muss ich enttäuschen. Auch das nicht. Ich schmettere nicht wie Heidi Klum auf einer Banane durchs Mittelmeer, ich springe von keiner zehn Meter Yacht, ich poste meine Fettpolster auch nicht mit dem #bodypositivity oder #bodyshaming. Ich poste keine Rezepte #foodporn, weil bei der Affenhitze eh keiner Lust hat, im Kochtopf zu rühren. Ich teste keine Kosmetik, weil das meiste verrinnt #summerheat.
Lass es gut sein
Was ich mache, ich liege um 23 Uhr am Steg und zähle Sternschnuppen, ernsthaft #faul. Jeden Morgen um 7 schwimme ich und der Hund eine einsame Runde im See #misssporty. Ich halte meinen Sonnenschirm fest, weil es geht immer ein Wind. Ich verkoche das Gemüse vom Bauern, weil die so nett sind, so #biologisch und identisch. Ich erschlage mit Leidenschaft etwaige Gelsen #hunting. Ich lese eines der bösartigsten Bücher ever: Mutterland #intellektuell. Ich schaue den Störchen dabei zu, wie sie ihre Jungen aufziehen, die dann 10.000 km fliegen nach Afrika #lifeisamazing. Wenn es regnet, freue ich mich, ohne Schirm. Weil der Sommerregen auf der Haut besser ist als jedes Spa #beauty. Ich verkoste den Wein der Region, damit habe ich eh schon viel zu tun. Ich fotografiere, ohne zu posten. Ich überlege mir, vielleicht doch einmal ein Buch zu schreiben. Ich gehe einfach irgendwo hin, ohne bestimmtes Ziel. Ich denke, sinniere, konzipiere…. so einfach ist das.
Ertappt
Jetzt denkst Du ich bin faul. Das muss ich korrigieren. Ich beginne einfach bei Null zu denken. Plane meine nächsten Monate. Meine Projekte. Meine Ziele. Nein – Ich habe kein schlechtes Gewissen und mit etwas Abstand zeigen sich viele Dinge plötzlich von einer anderen Seite. Ich sitze im Alltag selten still, körperlich und geistig. Auch wenn mich eine Nachricht erreicht: Ich glaube, Du hast keine Ahnung, wie es am Arbeitsmarkt zugeht. Doch, das habe ich mit 50 definitiv. Nur weil ich es anders angehe, heisst das nicht, dass ich keine Ahnung habe #mylife. Ich schicke dann gerne einen CV der letzten 30 Jahre #GiveTheDevilHisDue.
Kein Plan führt zu einem Plan
Nach ein paar Wochen verspürte ich wieder so eine Art Internet Lust. Deswegen kann ich das alles hier schreiben. Ich bin wieder online und ich freue mich. Die Mailbox – da flattert eine Einladung zu einer Pressreise ins Haus #lifehacks. An dieser Stelle ein grosses Danke an alle, die mich seit drei Jahren begleiten auf meinem Blog und unterstützen #youarethebest. Und ich bin glücklich und aufgetankt und freue mich wieder auf mein Online Leben. So einfach ist das. Das war kein #DigitalDetox, kein Selbstfindungstrip, sondern einfach nur ein Sommer. Der Sommer 2018.
Eure Elisabeth – Bestyears
#hutab
#richtigso
#könnenalledavonnescheibeabschneiden
#schönbistduda