Wenn Du diesen Brief findest, dann ist er für Dich. Das schrieb Hannah Brencher und meinte es so. Hannah schrieb Briefe an fremde Menschen. Sie ist mit Briefen und kleinen Nachrichten von ihrer Mutter gross geworden. Ein Leben in Mitten guter Wünsche, positiver Gedanken und Bestärkungen ihrer Mutter. Wie beneide ich sie um so eine Mutter. Was für ein Leben, getragen von Buchstaben, Aufmerksamkeit und positiven Gedanken. Irgendwann hat Hannah die Einsamkeit einer fremden Stadt erfasst – damit keinen ich mich im Fall auch aus – und sie begann zu schreiben. Mit der Hand, mit Stift und Papier.

Fern der digitalen Welt begann die junge Frau Briefe zu schreiben an fremde Menschen, deren Leben sie sich vorstellte. Sie überlegte sich Geschichten zu Menschen, die sie zufällig traf und schrieb ihnen einen Brief, den dann ein anderer fand und las. Ermutigungen an Unbekannte nannte Hannah Brencher ihre Briefe. Hunderte von Briefen verteilte sie in der Stadt. Auf jedem Brief stand: wenn Du diesen Brief findest, dann ist er für Dich. Nimm ihn mit und lies.

Briefe in einem digitalen Zeitalter?

Die Menschen liebten Hannahs handschriftliche Briefe und irgendwann trat sie als Verfasserin in Erscheinung. Auf ihrem Blog begann Hannah Brecher über ihre Leidenschaft, ihre Briefe, ihr Schreiben zu erzählen.

Die Reaktionen der Menschen waren überwältigend. Die Leute wollten ihre handgeschriebenen Briefe. Sie schrieben: Bitte schreib mir! Die Buchstaben, die Schrift, das Papier, der Inhalt gab den Menschen Kraft. Gab ihnen Mut, Freude und schenkte ihnen Aufmerksamkeit.

Alle wollten Briefe von Hannah Brencher

Weil so viele Menschen ihre Briefe wollten, rief Hannah Brencher die Plattform – The world needs more love letters – ins Leben. Und natürlich schrieb sie ein paar Bücher über ihre Erfolgsgeschichte. Wenn Du diesen Brief findest (Allegria Verlag).

Warum ich das schreibe?

Weil es zeigt, wie wichtig persönliche Kleinigkeiten sind. Wer mit der Hand schreibt, gibt etwas sehr Persönliches von sich. Es ist SEINE Schrift, sein ganz persönlicher Schwung, die Art wie Buchstaben angeordnet, miteinander verbunden sind. Der Fluss des Schreibens kommt von innen. Wir drücken damit aus, was uns bewegt. Eine handgeschriebene Nachricht, ein kleiner Zettel bedeuten: ich nehme mir Zeit. Ich schreibe etwas für Dich. Ganz persönlich.

Im Dezember schrieb ich – ich durfte an einem Hand Lettering Kurs von Faber und Castell teilnehmen. Und mir wurde klar, dass ich irgendwie verlernt habe mit der Hand zu schreiben. Ich musste mich in einer Art einschreiben. Loslassen, locker werden… doch dann sprangen die Buchstaben nur so auf das Papier. Die Karte für den besten Ehemann hat einen Ehrenplatz bekommen. Nicht weil sie besonders toll, graphisch perfekt und schön ist, nein, weil sie von Herzen kam, handgeschrieben, Wort an Wort gereiht.

Und ich habe auch gelernt, dass die Qualität der Stifte ganz wichtig ist. Nicht teures Schreibgerät, sondern gute Stifte für den Alltag in unterschiedlichen Stärken und Farben. nehmt Euch Zeit und sucht den richtigen Stif für Euch.

Foto: Faber Castell

Schreibt mal wieder,

Eure Elisabeth

Foto: Faber Castell

In eigener Sache – Ich freue mich auf Euren Besuch auf meinem Instagram Account

2 Kommentare
  1. Katerina
    Katerina sagte:

    Hi Elisabeth,

    I found this article really touching, really nostalgic, really human. There are so many deep meanings..The love, the loneliness, the importance of small nice things.
    I’m a lover of hand writing, of paper and of wooden-smell pencils. We tend to forget the way in which we were raised, submerged in this interesting digital world. I wish they were more Hannahs in it.

    Well done and Happy New Year!

    Antworten

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